Rufnummernmitnahme – Anleitung und Infos
Es gibt einige Gründe, den Mobilfunkanbieter zu wechseln. Dazu zählen unter anderem gute Preise und Angebote, schlechte Erfahrungen mit dem alten Anbieter sowie der Wunsch nach Abwechslung. Allerdings möchten viele Menschen beim Vertragswechsel ihre Telefonnummer behalten. Zu diesem Zweck gibt es die Rufnummernmitnahme bzw. Rufnummernportierung, damit man auch beim neuen Anbieter die gewohnte Nummer nutzen kann. Wir zeigen dir, wie das Ganze problemlos funktioniert.
Inhaltsverzeichnis
Gründe für die Rufnummernmitnahme
Seine Telefonnummer zu behalten ist der Wunsch von vielen Kunden. Über die Jahre haben viele Kontakte und Dienste die Nummer erhalten und eine Änderung wäre mit sehr viel Aufwand verbunden. Außerdem haben viele Telefonnummern eine einfach zu merkende oder in sonstiger Form besondere Rufnummernkombination. Deswegen ist es für viele Nutzer sinnvoll, die Rufnummer mitzunehmen.
Selbstverständlich musst du deine Rufnummer nicht mitnehmen. Es spricht auch so manches für einen Neustart mit neuer Telefonnummer, insbesondere wenn diese in die falschen Hände geraten ist. Du kannst eine Änderung deiner Rufnummer bei deinem aktuellen Anbieter beantragen. Mit einem neuen Vertrag bekommst du auch eine neue Nummer, sofern du keine Rufnummernportierung wünschst.
Wenn du einen neuen Vertrag abschließen willst, findest du hier alle Informationen: Handyvertrag wechseln – ganz einfach
Wenn du eine Mitnahme deiner Rufnummer wünschst, gibt es ein paar Punkte zu beachten, die im Folgenden näher beleuchtet werden. Ganz kompakt findest du einige dieser Hinweise auch auf unserer Info-Seite zur Rufnummernmitnahme mit übersichtlicher Checkliste.
Allgemeine Informationen zur Rufnummernportierung
Schutz durch das Telekommunikationsgesetz
Das Telekommunikationsgesetz (TKG) sichert dir die lebenslange Nutzung deiner Rufnummer zu. Wenn du also mit deiner alten Nummer zu einem neuen Anbieter wechseln willst, ist das Gesetz auf deiner Seite. Allerdings geht die Rufnummer nicht in deinen Besitz über. Dementsprechend musst du aktiv werden und die Rufnummernportierung beantragen, wenn du das Nutzungsrecht an deiner Nummer behalten möchtest.
Seit dem 1. Dezember 2021 ist im TKG außerdem geregelt, dass die Rufnummernmitnahme für dich kostenlos ist. Neben vielen weiteren Änderungen zugunsten der Kunden, wurde das Entgelt für die Portierung der Telefonnummer gestrichen. Vorher haben sich einige Anbieter dies unnötig teuer bezahlen lassen – das ist nun untersagt.
Weitere positive Änderungen beziehen sich auf die Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen von Verträgen. Die anfängliche Vertragslaufzeit darf wie bisher maximal 24 Monate betragen. Die Kündigungsfrist findest du in deinen Vertragsunterlagen, auf der Rechnung oder im Online-Kundenkonto. Sie beträgt bei den meisten Anbietern drei Monate.
Wenn du zu spät kündigst, verlängert sich dein Vertrag in der Regel automatisch. Bevor sich ein Vertrag nach Ablauf der Mindestlaufzeit stillschweigend verlängert, muss dein Anbieter dich darauf hinweisen. So hast du die Möglichkeit noch rechtzeitig zu kündigen. Außerdem dürfen sich Verträge im Anschluss nicht mehr um ein Jahr verlängern. Ein Vertrag, der sich nach Ablauf der Mindestlaufzeit automatisch verlängert hat, kann jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden.
Vertragsverlängerung
Der Rechtsanspruch auf eine Rufnummernportierung gilt nicht für einen Neuvertrag beim selben Provider. Es ist also bei einem neuen Vertrag beim gleichen Anbieter, der unabhängig vom alten Vertrag abgeschlossen wird, nicht möglich, die Rufnummer mitzunehmen. Wenn du beim gleichen Anbieter bleiben möchtest, aber deine Nummer behalten willst, musst du deinen Vertrag verlängern bzw. in einen anderen passenden Tarif wechseln. Dies ist meist nicht zu den gleichen Konditionen möglich wie ein Neuvertrag. Die Mobilfunkanbieter und wir von Handy Deutschland bieten aber natürlich auch Bestandskunden, die eine Rufnummernmitnahme wünschen, attraktive Deals.
Alle Informationen zur Vertragsverlängerung bekommst du hier: Handy Vertragsverlängerung.
Vorgang der Rufnummernmitnahme
Im Folgenden beschreiben wir dir die Reihenfolge, in der du die Portierung vorbereiten und beantragen musst, wie diese abläuft und was du beachten solltest. Wenn du dich an die Hinweise in den nächsten Abschnitten hältst, kann eigentlich nichts schieflaufen.
Persönliche Daten abgleichen
Ein reibungsloser Ablauf der Rufnummernmitnahme ist nur möglich, wenn die hinterlegten persönlichen Daten von deinem alten und dem neuen Vertrag genau übereinstimmen. Achte darauf, dass Informationen wie Vor- und Nachname, Telefonnummer, Geburtsdatum und Adresse absolut identisch sind. Wenn ein Anbieter die Portierung ablehnt, liegt es meistens daran, dass die Daten sich nicht exakt gleichen. Kleinste Abweichungen wie die unterschiedliche Schreibweise von Straße/Strasse/Str. können bereits zu einer Verzögerung oder Verhinderung der Mitnahme führen.
Zur Überprüfung deiner Daten kannst du die Online-Vertragsverwaltung deines Anbieters nutzen oder auf deine letzte Rechnung schauen. Eventuelle Fehler solltest du im Vorfeld beim alten Provider verbessern und deine Daten aktualisieren. Das geht meist über das genannte Online-Portal deines Anbieters, per App oder telefonisch.
Anbieter über Opt-in informieren
Bevor du deine Rufnummer mitnehmen kannst, solltest du deinen aktuellen Anbieter über deinen Wunsch informieren. Dafür musst du für gewöhnlich die Hotline deines Providers anrufen oder kannst im Zweifelsfall die Online-Vertragsverwaltung nutzen. Informiere den Mitarbeiter am Telefon bzw. gib online an, dass du deine Handynummer „zu sofort“ zu einem anderen Anbieter mitnehmen möchtest. Dies geht in den meisten Fällen rund vier Monate (123 Tage) vor Vertragsende. Der Mitarbeiter wird dies in deinem Kundenkonto vermerken. Lass es dir im besten Fall jedoch noch einmal bestätigen.
Die Zustimmung, dass deine Nummer vom neuen Anbieter übernommen werden darf, wird Opt-in genannt und gilt je nach Anbieter für 30 bis 90 Tage. Sollte die Frist verstreichen, kannst du einfach erneut eine Genehmigung erteilen.
Dauer der Portierung
Die Rufnummernmitnahme braucht ihre Zeit. Je nach Anbieter dauert es etwa sieben Arbeitstage (acht Tage), bis deine alte Rufnummer bei deinem neuen Anbieter angekommen ist. Diese Angabe gilt nur, sofern alles glattläuft und es zum Beispiel keine Unstimmigkeiten bei den persönlichen Daten gibt.
Alten Vertrag kündigen
Die Opt-in-Option ist erst einmal unabhängig von deinem spezifischen Vertragsabschluss bzw. der Kündigung. Schließlich kannst du auch zwei Telefonnummern gleichzeitig nutzen und willst lediglich deine alte Nummer zum neuen Anbieter mitnehmen, während der alte Vertrag mit einer neuen Nummer weiterläuft. Dies ist ebenfalls im TKG geregelt. Du solltest jedoch explizit darauf hinweisen, da viele Anbieter den Vertrag zum nächstmöglichen Termin kündigen, wenn du eine Rufnummernmitnahme anforderst.
In den meisten Fällen wollen Kunden jedoch ihren alten Vertrag kündigen, wenn sie einen neuen abschließen. Hier musst du auf die Kündigungsfrist achten, die oben erwähnt wurde. Diese findest du in deinem Vertrag, im Online-Portal oder auf deiner Rechnung. Häufig beträgt die Kündigungsfrist drei Monate zum Ende der Mindestlaufzeit, bei automatisch verlängerten Verträgen wie erwähnt einen Monat.
Als erstes kündigst du also deinen alten Vertrag und gibst an, dass du eine Portierung deiner Telefonnummer wünschst (Opt-in). Dann hast du ein genaues Datum, wann dein Vertrag endet und du deine Rufnummer mitnehmen kannst. Die genaue Abwicklung des Ganzen übernehmen dein alter und dein neuer Anbieter. Wenn du eine Portierung deutlich vor Vertragsende wünschst, bekommst du von deinem aktuellen Anbieter eine neue Nummer. Auch das bleibt für dich kostenlos.
Neuen Vertrag abschließen
Nun kümmerst du dich um einen neuen Vertrag. Diesen kannst du bei Handy Deutschland sofort abschließen. Deinem neuen Anbieter teilst du mit, dass du deine alte Telefonnummer mitbringen willst. Wenn der Beginn deines neuen Vertrags vor dem Ende deines alten Vertrags liegt, bekommst du von deinem neuen Anbieter eine neue SIM-Karte mit neuer Nummer. Diese wird dann bei der späteren Portierung deiner bisherigen Handynummer geändert.
Vergiss nicht, dass du im Falle eines sofortigen Abschlusses solange zweimal bezahlen musst, wie dein alter Vertrag parallel zum neuen läuft. Versuche also den Endzeitpunkt deines alten Vertrags und den Start deines neuen Tarifs mithilfe der Informationen zu Kündigungsfrist und Portierungsdauer genau abzustimmen, um unnötige Kosten zu vermeiden. Wer sich rechtzeitig um alles kümmert, kann sich Geld und Stress sparen.
Service bei handy-deutschland.de
Am einfachsten schließt du einen neuen Vertrag direkt über unsere Website ab. Wir von Handy Deutschland greifen dir bei der Rufnummernportierung gerne unter die Arme. Je nach Anbieter und Tarif gibt es kleine Unterschiede. Im unserem Bestellvorgang erfährst du genau, wie alles funktioniert.
Die passenden Tarife für dich gibt es übersichtlich in unserem Tarif-Finder.
Neue Verträge bei Vodafone und otelo kannst du direkt bei uns abschließen. Hier bekommst du anfangs eine neue Telefonnummer. Im Anschluss kümmerst du dich selbst um die Portierung der Rufnummer. Dafür kannst du die Website oder Hotline deines Providers nutzen.
Wenn du bei uns einen Vertrag mit einem anderen Anbieter – zum Beispiel Telekom oder congstar – abschließt, kannst du die Rufnummernmitnahme direkt im Bestellvorgang beantragen. Wir leiten in dem Fall alles Nötige in die Wege, damit du deine alte Handynummer weiterhin benutzen kannst.
Das optimale Handy mit einem neuen Vertrag suchst du dir mit unserem Handy-Finder aus.
Rufnummer nach Vertragsende mitnehmen
Vielleicht bist du mit der neuen Rufnummer von deinem neuen Anbieter nicht glücklich. Du kannst auch nach Vertragsende deine alte Handynummer nachträglich zu deinem neuen Anbieter mitnehmen. Dafür bleibt dir jedoch nicht viel Zeit. Innerhalb von 30 Tagen (manche Anbieter gewähren dir etwas mehr Zeit wie drei Monate) kannst du bei deinem alten Provider die Portierung in Auftrag geben. Außerdem musst du dich bei deinem neuen Anbieter melden, damit dieser die Rufnummer überträgt. Im Anschluss erhältst du den genauen Termin für die Portierung.
Für diesen Prozess brauchst du für gewöhnlich keine neue SIM-Karte. Im Normalfall reicht es, das Handy am Portierungsdatum neu zu starten. Ab dem Zeitpunkt kannst du im neuen Vertrag deine alte Telefonnummer wie gewohnt nutzen.
Hinweise für Prepaid-Kunden
Auch als Nutzer eines Prepaid-Tarifs hast du selbstverständlich Anspruch auf eine kostenlose Rufnummernmitnahme. Der Ablauf ist für gewöhnlich der gleiche wie bei einem Vertrag. Du kannst sowohl zu einem Vertrag wechseln als auch in einen neuen Prepaid-Tarif. Meist genügt dafür ein (kostenpflichtiger) Anruf bei deinem Anbieter. Im Zweifelsfall musst du jedoch eine Verzichtserklärung ausfüllen und abschicken. Die Infos dazu findest du auf der Website deines Providers.
SIM-Karten werden oft direkt plattgemacht, sobald die Anfrage vom neuen Anbieter kommt. Behalte das bei Kündigung und Vertragsabschluss im Hinterkopf. Außerdem solltest du darauf achten, Zusatzoptionen wie Freiminuten oder Datenvolumen rechtzeitig zu kündigen. Diese lassen sich häufig nur separat abwählen. Darüber hinaus kommen eventuell noch Kosten für die Freigabe der Rufnummer oder das Entsperren des SIM-Lock-Handys hinzu. Diese werden dann vom Guthaben auf deiner SIM-Karte abgebucht.
Die Rufnummernmitnahme ist eine wichtige Option für Menschen, die an ihrer bisherigen Telefonnummer hängen. Von den Regelungen im TKG über die Opt-in-Option für die Rufnummernportierung bis zum Abschluss eines neuen Vertrags haben wir die wichtigsten Hinweise für dich zusammengetragen. Mit all diesen Tipps solltest du bestens informiert sein, um deine Handynummer unabhängig vom Anbieter noch viele Jahre behalten zu können.